Kurzinfo
Behandlungsart: minimal-invasiv
Behandlungsareale:
- Stirnfalten
- Zornesfalte
- Augenbrauen
- Krähenfüße
- Laterale Nasenfalten
- Zahnfleischlächeln (“gummy smile”)
- Marionettenfalten
- Mundwinkel
- Kinn
- Halsfalten (Platysma)
- Kaumuskulatur bei Knirschen (Bruxismus) und Pressen
- Stirn und Achseln bei vermehrten Schwitzen (Hyperhidrose)
Behandlungsdauer: ca. 30 min
Ausfallzeit: keine
Wirkdauer: 3 – 6 Monate
Behandlungskosten: ab 200 €
Ausführliche Informationen zur Botulinum (Botox®) Behandlung
Was ist Botulinum?
Botulinum ist ein natürlich vorkommendes Eiweiß (Stoffwechselprodukt) in Bakterien (Clostridium botulinum), das biotechnologisch gewonnen wird.
Wie wirkt Botulinum?
Botulinum blockiert das Nervensignal, das für die Muskelanspannung und damit für die Faltenbildung verantwortlich ist. Die Muskeln entspannen sich. Als Folge der Muskelentspannung glätten sich die mimischen Falten oder verschwinden vollständig. Andere Nervenfunktionen – wie der Tastsinn der Haut – werden davon nicht betroffen.
Was wird behandelt?
Aufgrund seines Wirkmechanismus (Muskelentspannung) wirkt Botulinum bei, durch Mimik bedingten, Falten (z.B. Stirnfalten, Zornesfalte, Krähenfüße). Unter Umständen sind auch feine Fältchen an Ober- und Unterlippe typische Anwendungsgebiete für eine Behandlung mit Botulinum. Botulinum kann aber auch störende Falten seitlich des Nasenrückens (engl. “bunny lines”) oder kopfsteinpflasterartige Grübchen am Kinn glätten.
Wie wirkt Botulinum bei übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose)?
Botulinum blockiert nach der Injektion im gewünschten Areal die Entleerung der Schweißdrüsen. Da in Deutschland Botulinum für die Behandlung der Hyperhidrose zugelassen ist, besteht die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die private Krankenversicherung.
Wie wirkt Botulinum bei Zähneknirschen (Bruxismus)?
Botulinum blockiert nach der Injektion in den äußeren Kaumuskel ein nächtliches Zähneknirschen. In seltenen Fällen besteht die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die private Krankenversicherung.
Wie verläuft eine Behandlung?
Zunächst wird ein gemeinsamer Behandlungsplan festgelegt, welche Regionen wie behandelt werden sollen. Vor der Botulinum-Behandlung wird die Haut desinfiziert. Dann wird gezielt, an mehreren Punkten des jeweiligen Gesichtsmuskels, eine kleine, genau berechnete Menge des Botulinums eingespritzt. Die Injektion erfolgt mit geeichten Spritzen und sehr dünnen Nadeln.
Wann und wie lange wirkt Botulinum?
Die erste Wirkung tritt ca. 2 – 3 Tage nach der Behandlung ein. Der maximale Effekt wird nach ca. 2 Wochen erreicht. Die Wirkung hält ca. 3 – 6 Monate an.
Ist man nach der Behandlung gleich wieder gesellschaftsfähig?
Das einzige, was man möglicherweise nach einer Botulinuminjektion sieht, können die kleinen Einstichstellen und selten kleinste Blutergüsse sein, wenn feine Hautgefäße verletzt wurden. Diese können auf Wunsch mit Make-up abgedeckt werden und sind spätestens nach wenigen Tagen wieder verschwunden.
Was muss man vor und nach der Behandlung beachten?
Vor einer Behandlung mit Botulinum sollte für mindestens 2 Wochen auf blutverdünnende Medikamente verzichtet werden. Nach der Behandlung mit Botulinum sollte für 4 Stunden kein Sport getrieben, sowie kein Alkohol konsumiert werden. In den ersten Stunden nach der Botulinum-Behandlung sollte man die Haut nicht unnötig oft berühren und keine schweren Lasten tragen. Das Auftragen von leichtem Make-Up und sanftes Waschen ist möglich. Auf Sauna, UV-Bestrahlung durch Sonne oder Solarium sollte einige Tage verzichtet werden. Nach der Faltenbehandlung mit Botulinum wird empfohlen, die behandelte Gesichtsmuskulatur für einige Stunden wiederholt und häufig zu gebrauchen (z. B. die Stirn runzeln), um eine gute Verteilung des Botulinum zu erzielen.
Was sind die Risiken und möglichen Nebenwirkungen?
Als Folge der Injektion kann es zu kleinen Blutergüssen oder Schwellungen kommen. Vorübergehendes Unwohlsein, Müdigkeit oder Kopfschmerzen wurden in seltenen Fällen beschrieben. Es gibt aber auch viele Fälle, in denen sich nach der Behandlung bereits bestehende Kopfschmerzen bessern. Extrem selten kommt es zu allergischen Reaktionen, Juckreiz oder Hautausschlag. Ebenso extrem selten sind Komplikationen wie das vorübergehende Herabhängen von Augenbraue oder Oberlid oder kurzfristige Sehstörungen. Im Allgemeinen treten mit der Behandlung bzw. mit der Injektionstechnik zusammenhängende Reaktionen innerhalb der ersten Woche nach der Injektion auf und sind vorübergehend.
Besteht bei kosmetischer Anwendung des Botulinum die Gefahr einer “Vergiftung” (Botulismus)?
Botulinum ist ein sehr wirksames und potentiell gefährliches Gift. Da bei der kosmetischen Anwendung kleinste Mengen in umschriebene Muskelareale gespritzt und dort vor Ort gebunden werden, kann keine Vergiftung auftreten.
Gibt es Erfahrungen über die Langzeitwirkungen von Botulinum?
Botulinum wird seit fast 30 Jahren und in relativ hohen Dosen zur Behandlung krankhafter Muskelverkrampfungen (Spasmen) eingesetzt. Aus diesen Erfahrungen weiß man, dass Botulinum keine langfristigen Nebenwirkungen hervorruft. Mikroskopische Untersuchungen konnten zeigen, dass nach dem Abklingen der Botulinum-Wirkung keine bleibenden Veränderungen an den Nerven oder Muskeln resultieren.
Kann man eine Behandlung beliebig oft wiederholen?
Botulinum wirkt nur vorübergehend. Nach Beendigung der Wirkung ist mikroskopisch weder vom Wirkstoff, noch von seinen Effekten an den Nerven etwas nachzuweisen. Da ein ruhig gestellter Muskel aber mit der Zeit schwächer wird, wird oft weniger Wirkstoff benötigt, um bei regelmäßigen Anwendungen den gleichen muskelentspannenden Effekt zu erreichen. Für die kosmetische Anwendung wurde bisher kein Nachlassen der Wirkung bei wiederholten Anwendungen beschrieben. Das Therapieintervall sollte jedoch nicht häufiger als alle 3 Monate sein und ist vom individuellen Ansprechen abhängig.
Wann darf eine Behandlung nicht durchgeführt werden?
Botulinum darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen das Arzneimittel oder dessen einzelne Bestandteile, sowie Infektionen und Viruserkrankungen (wie z.B. Herpes) an der vorgesehenen Injektionsstelle, angewendet werden. Ebenso darf bei bekannten mit Muskelschwäche einhergehenden Grunderkrankungen (z. B. Myasthenia gravis) eine Therapie mit Botulinum nicht erfolgen. Schwangere Frauen und stillende Mütter dürfen aus Vorsicht nicht mit Botulinum behandelt werden. Bei Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten ist das Auftreten von kleinen Blutergüssen wahrscheinlicher, eine Behandlung kann in Absprache auf Wunsch dennoch durchgeführt werden.